c Kongehl, M. Christian Gottlieb (1698–1761)
- * 7. April 1698 in Königsberg (Preußen)
† 21. November 1761 ebenda - —
- Sohn von Lb PersonKongehl, Michael (1646–1710) Michael Kongehl
- 1716–1717 Studium in Königsberg (Preußen)
ca. 1717 – 1721 Studium in Leipzig
1726 Adjunkt in Königsberg (Preußen)
1735 Diakon in Königsberg (Preußen)
1740–1761 Pfarrer auf dem Tragheim in Königsberg (Preußen) - Evangelischer Theologe | Philosoph | Frühauklärer | Pfarrer | Diakon | Adjunkt
- 142633410 ; 10550895
Biographie
Zu Kongehls Person war bislang wenig bekannt. Pott, der Kongehls Dissertation über die Temperamente in seine Studie über die deutsche Frühaufklärung einbezogen hat, konstatiert: "Über C. G. Kongehl war kein biographisches Material zu finden." Lediglich die Rahmendaten stehen im Register der Gottsched-Briefausgabe, wo der Königsberger einmal am Rande erwähnt wird. Da er in Jöchers "Gelehrtenlexikon" nicht verzeichnet war, hatte 1811 die "Oberdeutsche Allgemeine Literaturzeitung" ergänzende biographische Informationen gesammelt, die ausführlicher über Kongehl berichten. Diese Quelle wird hier ausgewertet.
Als Sohn des seinerzeit bekannten Dichters Lb PersonKongehl, Michael (1646–1710) Michael Kongehl (1646-1710), der 1696 Ratsherr und 1710 Bürgermeister auf dem Le Geographicumg Gebäude: Königsberg (Preußen), Kneiphof Kneiphof (Königsberg) geworden war, muss Christian Gottlieb früh Zugang zu Künstlern und Gelehrten gefunden haben. Kongehl junior verteidigte 1716-17 juristische und altphilologische Thesen an der Universität Königsberg. Er ging dann zum Studium nach Le Geographicumf Ort: Leipzig Leipzig und kehrte 1721 nach Königsberg zurück. Bereits 1726 erwähnt Walchs "Philosophisches Lexikon" seine aktuelle Schrift über die Temperamentenlehre, in der sich Kongehl zugunsten der Willensfreiheit gegen die älteren Konzepte aussprach. Auch Günther Ludovici rechnet ihn 1738 mit Berufung auf diese Publikation unter die Anhänger des Frühaufklärers Lb PersonWolff, Christian (1679–1754) Christian Wolff. Reimund Sdzuj wertet Kongehls Leipziger theologische Disseration als Quelle für einen neuen rationalistischen Umgang mit der Abendmahlsfeier aus.
Nach verschiedenen Ämtern wurde Kongehl schließlich 1740 Pfarrer in der Tragheimer Kirche in Königsberg. 1755 hielt er dort die heute nicht mehr erhaltene La OrgelpredigtHeiligung der Herzen (Königsberg 1755) M Einweihungspredigt für die neu erbaute Orgel.
Eigene Werke
- Juris Naturalis Disputatio, De Homine Innocente Non Occidendo, Königsberg 1716, VD18 11037709
- De agonothetis Graecorum dissertatio, Königsberg 1717
- De factis in s[acra] scriptura v[eteris] t[estamenti] narratis, Leipzig 1720
- Consensu Amplissimae Facultatis Philosophicae Pro Receptione In Eandem, De Temperamentorum Infirmitate, Königsberg 1721, VD18 1144715X
- De Factis In S. Scriptura N. T. Narratis, Sed Nec Laudatis, Königsberg 1723, VD18 10391258
- Bey dem Schmertzens- vollen und zu fruehen Ableben Des [...] Herrn Daniel Heinrich Sommerfeldts, Königsberg [1726]
- Dem Hoch-Edel-Gebohrnen Herrn Ernst Friedrich Fehren, Königsberg 1732, VD18 90174925 (Epicedium)
- Kurtze Fragen von [...] Kirchen-Jubilaeo, von einige Kindern beantwortet, Königsberg 1732
- Ein Volck, das zu den Thoren des Herrn mit Danken [...] eingehet, in einer Predigt, bey dem ersten Jubel-Fest der Tragheim-Kirchen, Königsberg 1732
- Heiligung der Herzen (Königsberg 1755)
- Jubel-Predigt und Schul-Rede wegen 500 jähriger Erbauung der Stadt Königsberg, Königsberg 1755
Quellen und Literatur
- Walch, Johann Georg: Philosophisches Lexicon. Darinnen Die in allen Theilen der Philosophie, als Logic, Metaphysic, Physic, Pnevmatic, Ethic, natürlichen Theologie und Rechts-Gelehrsamkeit, wie auch Politic fürkommenden Materien und Kunst-Wörter erkläret und aus der Historie erläutert; die Streitigkeiten der ältern und neuern Philosophen erzehlet, die dahin gehörigen Bücher und Schrifften angeführet, und alles nach Alphabetischer Ordnung vorgestellet werden, Leipzig: Gleditsch, 1726, Sp. 2520
- Ludovici, Carl Günther: Ausführlicher Entwurff einer vollständigen Historie der Wolffischen Philosophie, Leipzig: Löwe, Dritte w Aufl., 1738, S. 344 (§482), 373 (§501)
- Arnoldt, Daniel Heinrich: Zusätze zu seiner Historie der Königsbergschen Universität. Nebst einigen Verbesserungen derselben, auch zweyhundert und fuenfzig Lebensbeschreibungen Preussischer Gelehrten, Königsberg: Johann Heinrich Hartungs Wittwe, 1756, S. 103
- https://www.deutsche-biographie.de/gnd12672668X.html#ndbcontent
- Anonym: Rezension Gelehrten-Geschichte. Beschluß, in: Neue Oberdeutsche Allgemeine Literaturzeitung. 12. Juli 1811, Nr. 137, München: Königlich Baierisches Zeitungs-Comtoir, 1811, Sp. 73–78, bes. Sp. 73f.
- Moeller, Friedwald: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Bd. 1: Die Kirchspiele und ihre Stellenbesetzungen (= Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. 11), Hamburg: Verein f. Familienforschung in Ost- u. Westpreussen e.V., 1968, S. 71
- Pott, Martin: Aufklärung und Aberglaube. Die deutsche Frühaufklärung im Spiegel ihrer Aberglaubenskritik (= Studien zur deutschen Literatur 119), Tübingen: Niemeyer, 1992, S. 322
- Sdzuj, Reimund B.: Adiaphorie und Kunst. Studien zur Genealogie ästhetischen Denkens (= Frühe Neuzeit 107), Tübingen: Max Niemeyer, 2005, S. 169
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DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E010075 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 14. Juli 2022.
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