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Orgelpredigt

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a Gast-Predigt (Ulm 1781)

Einführung in die Edition

Die zweite Orgelpredigt, die aus Le Geographicumf Ort: Ulm Ulm überliefert ist, hat mit der normsetzenden Kanzelrede, die Lc PredigtautorDieterich, Conrad (1575–1639) Conrad Dieterich 1624 im Le Geographicumg Gebäude: Ulm, Münster Münster der Stadt gehalten hatte, nichts gemein. Es handelt sich um einen reinen Gelegenheitsdruck, der die Erinnerung an die von Lb PersonGaum, Johann Friedrich (1722–1814) Johann Friedrich Gaum gestiftete neue Ld OrgelUlm, Barfüßerkirche, Schmahl-Orgel 1780 Orgel in der Le Geographicumg Gebäude: Ulm, Barfüßerkirche Barfüßerkirche festhalten sollte. Während Dieterichs in mehreren Auflagen gedruckte La OrgelpredigtVlmische Orgel Predigt (Ulm 1624) M Vlmische Orgel Predigt zum wichtigsten Modelltext der Gattung Orgelpredigt geworden war,[1] machte sich Lc PredigtautorGaum, Johann Ferdinand (1738–1814) Johann Ferdinand Gaum keine Illusionen darüber, dass seine Predigt durch die Veröffentlichung ein größeres Publikum erreichen würde. Ohne Zweifel bleibt sie in denen Gränzen der Stadt, wo sie gehalten worden,[2] schrieb er in der Vorbemerkung. Auch der Umstand, dass die Gemeinde als Gastprediger den Neffen des Stifters eingeladen hatte, zeugt von einem familiären Rahmen des Festgottesdienstes. Die kurze und inhaltlich unprätentiöse Predigt enthält im Sinne einer Dokumentation einen Anhang mit der Disposition der Orgel. In der Literatur über den Orgelbauer Lb PersonSchmahl, Johann Matthäus (1734–1793) Johann Matthäus Schmahl scheint diese Quelle bisher nicht berücksichtigt worden zu sein, weshalb im Kommentar der Predigtedition auf Differenzen zur Disposition hingewiesen wird, wie sie von der Forschung rekonstruiert worden ist.[3] Der Hergang des Orgelbaus ließe sich möglicherweise noch genauer anhand der überlieferten Akten rekonstruieren.[4]

Der Druck im Quartformat besteht aus zwei Druckbögen mit der Bogensignatur AB. Die Seitenzählung beginnt auf dem Titelblatt; paginiert sind die Seiten 4 bis 14. Das Werk kommt ohne Marginalien oder Anmerkungen aus. Es gibt auch keine Kapitelunterteilungen. Als separate Einheit erscheint vor allem der Anhang (S. [15]-[16]), der die Disposition der Orgel enthält. Durch größeren Schriftgrad sind im Sinne einer Ehrenbezeugung erwähnte oder apostrophierte einzelne reale Personen (der Stifter, der Magistrat) ebenso wie die Zuhörer der Predigt gekennzeichnet. Eine mittlere Schriftgröße erscheint außerdem ständig im laufenden Text, um bestimmte Schlüsselbegriffe hervorzuheben, als habe der Prediger mit diesem graphischen Mittel die Sprechakzente seiner Rede einfangen wollen. Wie in den Editionsrichtlinien festgelegt, werden solche typographischen Unterschiede in der digitalen Edition nicht berücksichtigt.

Der Druck ist graphisch mit verschiedenen Details ausgestaltet, wie sie bei Orgelpredigtdrucken nicht oft verwendet werden. So wird das Titelblatt von einer Abbildung eines Altars unter einer Wolke geziert, an dem eine Harfe lehnt. Auf Seite 3 markieren den Predigtbeginn eine florale Vignette im oberen Seitenbereich und eine Engelsfigur, die die Initiale bekrönt. Ein Kupferstich am Ende der Predigt bildet die Barfüßerkirche ab (Seite 14). Schließlich greift die Abbildung auf der letzten Seite das musikalische Thema auf: Ein hornartiges und ein harfenartiges Instrument sind ornamental ineinander verschlungen; vor ihnen ist ein Notenblatt ausgebreitet. Auch an der Stelle von Kolumnentiteln erscheit auf den paginierten Seiten ein wiederkehrendes Schmucksymbol. Diese graphischen Elemente werden in der Edition nicht reproduziert. Zwei Digitalisate vermitteln einen Eindruck von der Originalgestalt des Werks. Außerdem hat der Cornetto-Verlag 2004 ein Ln LiteraturGaum, Gast-Predigt (2004) M Faksimile des Drucks herausgegeben.

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Siehe zur Verbreitung die Einführungen und Exemplarverzeichnisse der folgenden Werke: Vlmische Orgel Predigt (Ulm 1624); Vlmische Orgel Predigt (Ulm / Frankfurt a. M. 1625); Kirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632); Kirchweih= oder Orgel=Predigt (Frankfurt a. M. / Leipzig 1669).
  2. Gast-Predigt (Ulm 1781), S. [2].
  3. Vgl. Kleemann, Die Orgelbaufamilie Schmahl (1973), S. 103.
  4. Die Akten Stadt A Ulm A [1638] sowie Ratsprotokolle Nr. 18, fol. 354ff. aus dem Stadtarchiv Ulm werden erwähnt in: Kleemann, Die Orgelbaufamilie Schmahl (1973), S. 82; Manecke/Mayr, Historische Orgeln in Ulm und Oberschwaben (1999), S. 208; Günther, Der Ulmer Klavierbauer Johann Matthäus Schmah (2015), S. 261.

Exemplare

München, Bayerische Staatsbibliothek (D-Mbs): Res/4 Hom. 1901,45,20

urn:nbn:de:bvb:12-bsb10900732-4

Es handelt sich um ein einzeln erhaltenes Exemplar, ohne Einband. Der Druck weist keine Nutzerspuren auf. Lediglich auf dem Titelblatt deutet die in der oberen rechten Ecke mit bräunlicher Tinte notierte Zahl 24 auf eine frühere Durchnummerierung im Kontext eines größeren Sammelbandes hin.

München, Bayerische Staatsbibliothek (D-Mbs): Res/4 Hom. 1901,45,20

urn:nbn:de:bvb:12-bsb10364291-1

Dieses Exemplar ist einzeln in einen modernen Bibliothekseinband aus Pappe eingebunden. Hinweise zur Provenienz fehlen.

Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek (D-Sl): Theol.qt.K.217

Auch dieses Exemplar ist als einzelner Band erhalten. Auf dem Titelblatt sind in schwarzer Tinte im Titel die Worte Gast=Predigt unterstrichen. Dahinter wurde die Jahreszahl 1781 ergänzt. In der oberen linken Ecke des Titelblatts findet sich ebenfalls mit schwarzer Tinte der Name W Stellrecht vermerkt. Ob es sich hier um die biographisch kaum umrissene Person des Studenten Lb PersonStellrecht, W. (fl. 1880) W. Stellrecht handelt, konnte nicht nachgewiesen werden.

Lucinde Braun

Portaldaten

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Letzte Änderung dieses Dokuments am 12. September 2022.

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