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Orgelpredigt

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d Königsberg, Dom, Johann Josua Mosengel-Orgel 1721

Disposition

Mosengel-Orgel 1721 (nach Die Kneiphöffsche laute Orgel=Stimme (Königsberg 1721), S. 18-19)

I. Manual Hauptwerk (C–?):

Principal 16′; Waldhorn 8′; Tubal-Flöth 4′; Füll-Quint 6′; Scharff Flöth 2′; Rausch-Pfeiff 3′; Deculpa 1⅗′; Scharff 10fach; Rohrflöth 16′; Hohlflöth 8′; Undae maris 8′; Viol da Gamb 8′; Viola 4′; Waldflöth 4′; Tonus Faber 2′; Posaune 16′; Hautbois 8′; Tremulant

II. Manual Oberwerk (C–?):

Principal 8′; Quintadehn 16′; Octav 4′; Quintupla 1⅗′; Scharff Quint 3′; Superoctav 2′; Mixtur 5- bis 6-fach; Flaut duce 8′; Human Gedackt 8′; Blockflöth 4′; Gemshorn 2′; Flagioleta 1′; Dulcian 16′; Tromet 8′; Glocken Spiel 4′

III. Manual Brustwerk (C–?):

Jula 8′; Quintiten 8′; Fiffaro 4′; Flaut d’Allemand 4′; Salicet 2′; Spielflöth 3′; Tertz 1⅗′; Cimbl. Mixtur 3-fach; Mundflöth 2′; Theorbe 16′; Vox humana 8′

Pedal (C?–?):

Principal von Holz 32′; Violon 16′; Violon cello 8′; Tubal 4′; Spitz-Quint 6′; Nachthorn 4′; Quintadehn 4′; Feldflöth 2′; Kützialflöth 1′; Quint 3′; Octav 2′; Mixtur 12-fach; Subbas 16′; Bass-Flöth 8′; Posaune 32′; Bombard 16′; Fagott 16′; Basson 8′; Scalmoux 8′; Jungfer Choral 4′; Scalmey 4′; Glockenspiel im Pedal 4′; Feldtromet 8′; Tremulant

Paucken; Zwey Cimbelsterne; Nachtigaal; [Preußen]Adler; Blinde Registerzüge: Noli me Tangere; Sine me nihil; Haupt-Ventil; Pedal-Ventil; Hauptwerck-Ventil; Oberwerck-Ventil; Brustwerk-Ventil

Beschreibung

Nachdem man 1694 die Ld OrgelKönigsberg, Dom, N.N.-Orgel 1587 alte Orgel im Königsberger Dom umgebaut hatte, plante man seit 1706 eine Umgestaltung der gesamten Westempore und den Einbau eines neuen Instruments. Dieses schuf der aus Le Geographicumh Territorium: Thüringen Thüringen stammende Orgelbaumeister Lb PersonMosengel, Johann Josua (1663–1731) Johann Josua Mosengel in den Jahren 1719 bis 1721. Lc PredigtautorFlottwell, Christian (1681–1727) Christian Flottwell schrieb über die Stimmung: Wie viel höher haben wir dieses grosse Werck zu rühmen, darinnen die kunstreiche Temperatur, welche allhier in keiner Orgel zu finden, und ein solches neues Inventum ist, welches die heutigen berühmtesten Componisten billig sehr hoch erheben, weil ohne Verletzung des Gehörs aus allen Thönen auffs lieblichste kan gespielet werden. (Ein wolgerührtes Orgel=Werck (Königsberg 1721), S. 26) Offenbar hatte der 1720 zum Kapellmeister ernannte Lb PersonNeidhardt, Johann Georg (ca. 1680 – 1739) Johann Georg Neidhardt hier seine gleichschwebende Temperatur erprobt, über die er in den folgenden Jahren mehrere Traktate publizieren sollte.

Über die Disposition dieser Orgel kursieren unterschiedliche Angaben. Janca und Fischer sprechen von 62 Registern auf drei Manualen und Pedal (Fischer / Janca, Die ehemalige Mosengel-Orgel im Dom zu Königsberg (2002), S. 70). Gleichzeitig versuchen die beiden Autoren durch einen Abgleich der verschiedenen überlieferten Dispositionen Klarheit über den ursprünglichen Bauzustand des Instruments zu schaffen. Eine Quelle, die dabei unberücksichtigt blieb, ist die Disposition in Lc PredigtautorMasecovius, Christian (1673–1732) Christian Masecovius‘ La OrgelpredigtDie Kneiphöffsche laute Orgel=Stimme (Königsberg 1721) M Orgelpredigt. Sie ist Teil der Edition auf diesem Portal und dient auch als Quelle für die Dispositionsangaben im vorliegenden Artikel. Gültigkeit behält die Folgerung, dass Mosengel in seinem Entwurf zahlreiche der vorhandenen Register übernahm, wie es den Vorgaben des Vertrags entsprach (Fischer / Janca, Die ehemalige Mosengel-Orgel im Dom zu Königsberg (2002), S. 73). Nach Umbau- und Renovierungsarbeiten, die Mosengel persönlich geleitet hatte, übernahm Lb PersonCasparini, Adam Gottlob (1715–1788) Adam Gottlob Casparini ab 1742 die Orgelbauleitung im Königsberger Dom. Spätere Orgelbauer waren Casparinis Gesellen Johann Preuss (1722–1798) und Wilhelm Braveleit (?-1795).

Im Jahre 1888 wurde die Orgel von Max Terletzki grundlegend umgebaut. 40 Jahre später setzte die Orgelbaufirma P. Furtwängler & Hammer hinter dem historischen barocken Prospekt einschließlich der Prospektpfeifen von Mosengel ein völlig neues Orgelwerk ein. Diese Orgel mit insgesamt 64 Registern besaß drei Manuale und Pedal und war mit einer pneumatischen Traktur ausgestattet.

Während der Luftangriffe auf Königsberg Lm Ereignis1939–1945: Zweiter Weltkrieg Ende August 1944 wurde der Dom samt Orgel zerstört. Angeregt durch einen Besuch des russischen Präsidenten Vladimir Putin wurde 2007 ein neues Instrument von Alexander Schuke (Potsdam) im neuerrichteten Dom erbaut. Es verfügt über 90 klingende Register mit 6.269 Pfeifen auf vier Manualen und Pedal sowie über ein Effektregister (Cymbelstern). Die Disposition orientiert sich teilweise an der Mosengel-Orgel von 1721, hinter deren bis in kleinste Details rekonstruiertem Prospekt das Werk aufgestellt wurde.

Raphael Baader / Lucinde Braun

Portaldaten

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Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E020122 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 23. September 2021.

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